Rätselhafte Schmerzen – Das Eagle-Syndrom erkennen und behandeln
Manche Erkrankungen sind so selten, dass sie oft erst nach langer Leidenszeit entdeckt werden. Eine Patientin stellte sich in unserer Praxis mit anhaltenden Hals- und Gesichtsschmerzen vor: Schlucken fiel schwer, der Mund ließ sich nur eingeschränkt öffnen, Kopfdrehungen lösten stechende Schmerzen aus. Dazu kamen Ohrgeräusche, Kopfschmerzen und ein brennendes Gefühl an der Kopfhaut.
Dank gezielter Untersuchung und spezieller Bildgebung konnten wir die Ursache feststellen: Das Eagle-Syndrom.
Was ist das Eagle-Syndrom?
Der Processus styloideus ist ein knöcherner Fortsatz am Schädel, der zum Zungenbein zieht. Beim Eagle-Syndrom ist er länger als üblich oder ein benachbarter Bindegewebsstrang ist verknöchert. In seltenen Fällen übt er Druck auf Nerven oder Gefäße aus – und verursacht so starke, oft unerklärliche Schmerzen im Kopf-, Hals- und Kieferbereich.
Typische Symptome
- Schmerzen im Hals-, Kiefer- oder Ohrbereich
- Fremdkörper- oder Druckgefühl im Hals
- Schluckbeschwerden
- Ohrgeräusche
- Schmerzen oder Schwindel beim Kopfdrehen
So stellen wir die Diagnose
Da der verlängerte Knochenfortsatz im MRT oft nur indirekt sichtbar ist, setzen wir auf eine 3D-Computertomografie. Damit lässt sich die Länge des Fortsatzes und ein möglicher Druck auf umliegende Strukturen exakt beurteilen.
Behandlungsmöglichkeiten
- Konservativ: Schmerzmittel, muskelentspannende Medikamente, Physiotherapie
- Operativ: Kürzung des Knochenfortsatzes und Entfernung verknöcherten Gewebes, Zugang entweder über einen kleinen Schnitt im Hals oder im Mund
Fazit
Das Eagle-Syndrom ist selten, kann aber das Leben massiv beeinträchtigen. In unserer Praxis können wir durch gezielte Diagnostik Klarheit schaffen und gemeinsam den Weg zu einer erfolgreichen Behandlung finden.