Schluckstörungen (Dysphagie)

Der Schluckakt ist komplex und leider störanfällig. Im Hals kreuzen sich Luft- und Speisewege und auch die Stimmgebung findet hier statt. An dieser Engstelle des Körpers kann es durch Entzündungen oder durch funktionelle wie anatomische oder neurologische Störungen zu Problemen beim Schlucken kommen. 

Es gibt eine Vielzahl von Erkrankungen, die mit Schluckstörungen einhergehen, wie z.B. nach Schlaganfällen, bei Tumoren oder bei Erkrankungen des Nervensystems (insbesondere Demenz). Gefährlich wird eine Schluckstörung dann, wenn die Nahrung nicht mehr die Verdauungsorgane erreicht und es damit zu einer Mangelernährung kommt. Oder wenn Speiseanteile in die Luftröhre und Bronchien gelangen. Wenn der Hustenreflex unterdrückt ist, kann es zu Lungenentzündungen mit möglicherweise tödlichem Ausgang kommen.

Schluckdiagnostik (FEES – Functional Endoscopic Evaluation of Swallowing)

In unserer Praxis wenden wir das international anerkannte Verfahren zur Erkennung von Schluckstörungen an (endoskopische Schluckuntersuchung, kurz FEES). Die Deutsche Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP) führt Dr. med. Woltersdorf als zertifizierten Anwender des Ausbildungscurriculum „Diagnostik und Therapie oropharyngealer Dysphagien, inklusive FEES“ (PDF 530 KB).

Eine Belastung durch Röntgenstrahlung wir dadurch vermieden. Hierbei wird zunächst mit einem Spray die Nasenschleimhaut betäubt, danach kann mit einer speziellen beweglichen Optik (Videoendoskop) zunächst der Kehlkopf untersucht werden. Unter endoskopischer Kontrolle werden dann hintereinander zunächst Flüssigkeiten, dann Götterspeise und zum Schluss Kekse vom Patienten geschluckt. Mit Hilfe dieser differenzierten Schluckuntersuchung können wir eine Aussage über Residuenbildung von Nahrung, das Eindringen von Nahrung in den Kehlkopf oder gar eine Aspiration in die Luftröhre treffen.

Weiterführende Untersuchungen, wie Stimmfeldmessung oder Ultraschalluntersuchung der Halsweichteile können ebenfalls in unserer Praxis durchgeführt werden.

Schlucktherapie

Je nach Ursache der Störung kommen folgende Therapien zum Einsatz:

Konservative Therapie:

  • logopädische Behandlungen (Schlucktraining)
  • Veränderung der Konsistenz und Temperatur der Nahrung
  • Psychosomatische Mitbetreuung bei psychogenen Schluckstörungen

Operative Therapie

  • Beseitigung der Ursache der Schluckstörung, z.B. Entfernung von gut- oder bösartigen Tumoren, Durchtrennung des Speiseröhreneingangsmuskels bei Divertikeln in der Speiseröhre, Entfernung von Fremdkörpern
  • Anlegen eines Luftröhrenschnittes (Tracheostoma) zum Schutz der Atemwege vor Aspiration
  • PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie) bei der eine Sonde durch die Bauchhaut zur Nahrungszufuhr angelegt wird
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