Tinnitus-Masker/Noiser

Bei jedem Tinnitus gilt: Je mehr Aufmerksamkeit man dem Geräusch widmet, desto störender und lauter wird es – und desto mehr verfestigt sich die Tinnitus-Aktivität im Gehirn. Eine systematische akustische Ablenkung ist daher immer ein wichtiger Schlüssel zur Genesung. Die vollständige Verdeckung des Tinnitus bewirkt eine Entspannung und Erleichterung. Man nimmt das störende, nervende Ohrgeräusch nicht mehr wahr und das tut erst einmal gut.

Das Hören des störenden Tinnitus bewirkt eine Negativreaktion auf drei Ebenen:

  • allerhand negative Gefühle (Angst, Ohnmacht, Ärger, Wut, Traurigkeit, etc.)
  • eine körperliche Stressreaktion (Unruhe, erhöhter Blutdruck, Adrenalin-Ausschüttung, Anspannung, flache Atmung usw.), die stets nach einer Weile in Müdigkeit und Erschöpfung umschlägt
  • negative Gedanken (Sorgen, Grübeln, Groll, bis zur Depression)

Wenn man den Tinnitus aber nun nicht mehr hört, dann lassen auch diese negativen Reaktionen nach. Man kann sich dank der Maskierung wieder besser konzentrieren. Zwar hört man statt des Tinnitus dann das Masker-Geräusch. Weil dieses aber im Gegensatz zum Tinnitus nicht negativ aufgeladen ist, sondern als neutral oder sogar angenehm empfunden wird, gewöhnt man sich daran – und überhört es schnell. Das Masker-Geräusch verdeckt also den Tinnitus. Und der Gewöhnungseffekt blendet allmählich das Masker-Geräusch aus.

Bei einem Masker handelt es sich um einen sogenannten Rauschgenerator. Dieser erzeugt ein gleichmäßiges Rauschen, das aus Tönen verschiedener Tonhöhen besteht. Das Rauschen führt zu einer akustischen Hintergrundaktivität, die insbesondere bei geringen Umgebungsgeräuschen in Erscheinung tritt. Auf diese Weise nimmt der Patient ein ständiges, für ihn jedoch nicht unangenehmes Rauschen wahr, das den Tinnitus akustisch überdeckt und ihn dadurch „maskiert“. Dadurch kommt es auch zu einer „Beruhigung“ der Hörbahn im Gehirn.

Ein Masker wird – ähnlich wie ein Hörgerät – direkt im Gehörgang oder hinter dem Ohr getragen. Dabei muss man darauf achten, dass der Gehörgang durch den Tinnitusmasker nicht vollständig verschloßen wird, damit Höreindrücke aus der Umgebung weiterhin wahrnehmbar sind.

Leidet ein Patient mit Tinnitus zusätzlich an einer Schwerhörigkeit, ist die Kombination eines Maskers mit einem Hörgerät möglich. Nach der Anpassung des Maskers erfolgt ein Training, die sogenannte Tinnitus Retraining Therapie. Im Rahmen dieser Therapie lernt der Betroffene mit Hilfe des Tinnitusmaskers, sein Ohrgeräusch nicht mehr als störend zu empfinden oder es sogar überhaupt nicht mehr wahrzunehmen.

Als Alternative steht die Gesundheits-App Kalmeda (www.kalmeda.de)als kognitiven Verhaltenstherapie zur Verfügung. Denn ob ein Tinnitus stört oder nicht, entscheidet vor allem die innere Einstellung – und die lässt sich am besten mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen beeinflussen.

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