Schnarchen (Rhonchopathie) und Schlafapnoe

Schnarchen ist eine Volkskrankheit. Ab dem 65. Lebensjahr sind 40 bis 50 % der Menschen betroffen. Verschiedene Faktoren können dazu beitragen, dass die Atemwege verlegt werden und es zu Schnarchgeräuschen kommt.

Ursachen

Anatomische Besonderheiten: Ein stark zurückliegender Unterkiefer kann den Atemwiderstand erhöhen. Oder eine vergrößerte Zunge oder große Mandeln engen den Rachenraum ein.
Rückenlage: Im Schlaf entspannen sich viele Muskeln, so dass in der Rückenlage zum Beispiel die Zunge in den Rachen rutscht und die Luftwege verschließt.
Verstärkte Muskelentspannung: Alkohol oder Medikamente (beispielsweise Schlafmittel) können zur Muskelentspannung beitragen und damit eine Schnarchen begünstigen
Übergewicht begünstigt nächtliche Atemaussetzer.

Schlafapnoe-Syndrom

Bei einer Schlafapnoe sind die Atemwege der Betroffenen so verengt, dass die Atmung vollständig aussetzt. Das Schnarchen kann in manchen Fällen eine Lautstärke von bis zu 80 Dezibel erreichen, was der Lautstärke eines Presslufthammers entspricht. Die Betroffenen bemerken ihre Atemstillstände oft gar nicht. Häufig sind es die Bettpartner, denen die Atemaussetzer auffallen.

Welche Folgen hat eine Schlafapnoe?

Gerät die Atmung im Schlaf ins Stocken, wird der Körper kurzzeitig in eine Art Alarmzustand versetzt. Er aktiviert das autonome Nervensystem, wobei Blutdruck und Herzfrequenz ansteigen können. Wird ein Bluthochdruck festgestellt, sollte immer auch an eine Schlafapnoe als möglichen Mitauslöser gedacht werden. Hochdruck wiederum erhöht das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Herzschwäche und Schlaganfall.
Weil viele Patienten mit Schlafapnoe-Syndrom tagsüber leicht einschlafen, erhöht sich die Unfallgefahr, die Leistungsfähigkeit sinkt. Auch das psychische Wohlbefinden kann leiden.

Therapieoptionen

Schnarchschiene

Unterkiefer-Protrusionsschiene
Mithilfe einer Schnarchschiene versucht man, die Atemwege weitestgehend frei zu halten und so das Schnarchen zu verhindern. Der Kiefer wird dabei unter eine geringe Spannung gesetzt und nach vorne geschoben.

Maskenbeatmung bei obstruktiver Schlafapnoe (OSA)Tragen einer Atemmaske (CPAP)
CPAP steht für „continuous positive airway pressure“, übersetzt „kontinuierlich positiver Atemwegsdruck“. Eine Atemmaske sorgt während des gesamten Schlafs für einen Überdruck auf die Atemwege. Die Entwicklung der CPAP-Geräte ist inzwischen sehr weit fortgeschritten. Umständliche Geräte gehören der Vergangenheit an.

ZungenschrittmacherBehandlung mit dem Zungenschrittmacher
Die sogenannte Hypoglossusstimulation ist das neueste Therapieverfahren für Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe. Der Zungenschrittmacher verhindert ein Zurückfallen der Zunge in den Rachen und damit Atemaussetzer im Schlaf.

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