Ein Notfallset ist dann sinnvoll und notwendig, wenn ein Allergiker zur schweren allergischen Reaktionen bzw. Anaphylaxie (anaphylaktischer Schock) neigt. Eine Anaphylaxie ist die stärkste Reaktion des Körpers auf eine bestimmte Substanz. Sie kann innerhalb von wenigen Minuten lebensbedrohlich verlaufen. Hierbei kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, zum Beispiel mit Ausschüttung von Histamin. Insektengifte: Wespen, Bienen, Hummeln oder auch Hornissen übertragen bei ihren Stichen Gifte auf den Menschen.
Nach eingehender Diagnostik erhalten die Patienten ein Rezept für ein Notfallset, bestehend aus drei Medikamenten:
- Adrenalin-Fertigspritze („Epipen“)
- Antihistaminikum (Tropfen, Saft oder Tabletten)
- Kortison (Saft, Tabletten oder Zäpfchen)
Die Verwendung des Notfallsets ist unkompliziert. Die Bedienung des Adrenalin-Autoinjektors wird anhand eines Probegeräts erklärt und geübt. Das stetige Mitführen eines Anaphylaxie-Passes ist essentiell!
Nach der Maxime „Erkennen – Entgegenwirken – Erinnern“ ist es von entscheidender Bedeutung, sich nach einer überstanden allergischen Reaktion/Anaphylaxie an jede Kleinigkeit zu erinnern, um in Zukunft ähnliche Situationen vermeiden.
Bei Nahrungsmittelallergiker ist zusätzlich noch eine Ernährungsberatung notwendig.