Hautpilz im Kopf- und Gesichtsbereich breitet sich häufig über Scheren und Klingen in Barbershops aus
Der Hautpilz Trichophyton tonsurans, auch bekannt als „Ringerpilz“ oder unter dem Oberbegriff Fadenpilz, kann schuppende, gerötete, teils auch eitrige Infektionen der Haut auslösen. Gelangt der Pilz über kleine Schnitte, etwa beim Rasieren, unter die Haut sind auch Pusteln, Vernarbungen und Haarausfall möglich. Der häufige Zusammenhang zwischen den Infektionen und Besuchen im Barbershop ist mittlerweile unstrittig.
Diagnostik
- Klinische Untersuchung: HNO-Ärzte können Hautläsionen auf dem Kopf und im Gesicht untersuchen, um Verdachtsdiagnosen zu stellen.
- Mikroskopie und Kultur: Hautabschabungen oder Haarproben können entnommen und mikroskopisch untersucht werden, um Pilzfäden oder Sporen zu identifizieren. Eine Pilzkultur auf speziellen Nährmedien kann zur Isolierung und Identifizierung von Trichophyton tonsurans beitragen.
- PCR und molekulare Diagnostik: Moderne Techniken wie die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) können spezifische DNA-Sequenzen von Trichophyton tonsurans nachweisen, was eine schnelle und genaue Diagnose ermöglicht.
Unser Partnerlabor Labopart unterstützt uns kompetent bei der Diagnostik
Differentialdiagnose
- Bakterielle Infektionen: Da Pilzinfektionen im Kopf-Hals-Bereich ähnliche Symptome wie bakterielle Infektionen hervorrufen können, ist eine sorgfältige Differentialdiagnose notwendig.
- Andere Dermatophyten: Es gibt verschiedene Dermatophyten, die ähnliche Infektionen verursachen können, weshalb eine genaue Identifizierung wichtig ist.
Therapie
- Antimykotika: Die Behandlung umfasst topische und systemische Antimykotika. Griseofulvin, Terbinafin und Itraconazol sind häufig verwendete Medikamente.
- Management von Komplikationen: Bei schweren oder langwierigen Infektionen kann die Zusammenarbeit mit anderen Fachärzten (z.B. Dermatologen) notwendig sein.