Sjögren-Syndrom

Das Sjögren-Syndrom, benannt nach dem Erstbeschreiber, dem schwedischen Augenarzt Henrik Sjögren, ist die häufigste Autoimmunerkrankung im HNO-Fachbereich. Frauen leiden fünf mal häufiger als Männer am Sjögren-Syndrom, vor allem nach den Wechseljahren. Beim Sjögren-Syndrom greift das körpereigene Immunsystem das Tränen- und Speicheldrüsengewebe an. Das führt zu einer Entzündung und dadurch zu einer verminderten Produktion von Tränenflüssigkeit und Speichel. Durch den verminderten Speichelfluss bekommen viele Betroffene Zahnprobleme. Ihr Risiko für Karies oder frühen Zahnverlust ist doppelt so hoch wie bei gesunden Menschen. Die Gefahr einer Pilzinfektion an der Mundschleimhaut (Soor) ist sogar zehn mal so hoch.

Symptome

HNO-Praxis Chemnitz: Krankheitsbilder: Sjögren Syndrom (Schema)
  • Trockene Augen (Xerophtalmie)
  • Trockener Mund (Xerostomie)
  • Trockene Vagina
  • Karies an unüblichen Stellen
  • Übermäßige Müdigkeit (Fatique)
  • Schmerzen und Entzündungen in den Gelenken
  • Durchblutungsstörungen in Fingern und Zehen
  • Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis)
  • Befall von Lunge und Niere 
  • erhöhtes Risiko für Non-Hodgkin-Lymphom (bösartiger Tumor)

Diagnostik

Bei Verdacht auf ein Sjögren-Syndrom sind neben Blutuntersuchungen objektive Tests zur Messung der Mund- und Augentrockenheit erforderlich. Zur weiteren Diagnostik erfolgt eine Biopsie der Mundschleimhaut. Die Biopsie erfolgt unter örtlicher Betäubung an der Innenseite der Unterlippe. Es werden mehrere kleine Drüsen entnommen und unter dem Mikroskop untersucht.

Zur Diagnosefindung ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Fachbereiche wie Nephrologie, Neurologie, Pneumologie, Kardiologie, Gynäkologie, Dermatologie und Augenheilkunde unabdingbar.

Wichtig ist die regelmäßige Untersuchung der Ohrspeicheldrüsen mit Hilfe der Sonographie.
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