Gewebeprobe (Biopsie) / Feinnadelpunktion (FNP)

Der Begriff Biopsie  stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „etwas Lebendes betrachten“. 

Zur sicheren Diagnosestellung ist in manchen Fällen eine Gewebeuntersuchung notwendig, z.B. bei einem Verdacht auf Autoimmunerkrankungen, bei chronischen Entzündungen oder zur Tumorabklärung. Zu diesem Zweck wird Körpergewebe mittels Biopsie oder Punktion entnommen und anschließend unter dem Mikroskop auf krankhafte Veränderungen untersucht. Mit Hilfe feingeweblicher (histologischer und immunhistochemischer) Untersuchungsverfahren ist es heutzutage möglich, z.B. die genaue Art des Tumors und den Grad seiner Bösartigkeit (Malignität) zu bestimmen. Von den Befunden des Pathologen hängt bei vielen Krebsarten die Art der Therapie ab.

Wie läuft die Biopsie ab?

Meistens findet der Eingriff ambulant statt. Je nachdem, welcher Bereich biopsiert wird, erfolgt eine lokale Betäubung. Manchmal ist eine kurze Narkose erforderlich. Auch während einer Operation oder einer Panendoskopie können Biopsien erfolgen, beispielsweise mit Hilfe einer kleinen Zange. Man unterscheidet zwischen Exzisionsbiopsien und Inzisionsbiopsien. Bei Ersterem entfernt man das veränderte Gewebe mit einem Skalpell samt Sicherheitsabstand komplett, bei Letzterem nur einen Teil. Bei der Schilddrüse kommt häufig die „Nadelbiopsie“ zum Einsatz, auch „Punktion“ genannt. Dabei nimmt eine Hohlnadel das zu untersuchende Gewebe auf. Mittels „Feinnadelbiopsie“ wird das verdächtige Gewebe eingesaugt, per „Stanzbiopsie“ wird es zylinderförmig herausgestanzt.

Mögliche Komplikationen

Schmerzen an der Einstichstelle, Blutergüsse oder geringfügige Blutungen gehören zu den häufigsten, aber harmlosen Komplikationen. In der Regel heilt das Gewebe schnell und relativ schmerzfrei ab. Wie groß das Komplikationsrisiko im Einzelfall ist, hängt vom Ort und der Art der Biopsie ab. Entscheidend für ein verlässliches Ergebnis ist, dass die Gewebeprobe exakt aus dem verdächtigen Bereich stammt. Um das sicherzustellen, werden Biopsien oft durch bildgebende Verfahren (wie z.B. Sonographie) unterstützt.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner