Schwindel kommt bei Kindern und Jugendlichen relativ häufig vor. Obwohl das Symptom beängstigend sein kann, ist die Ursache meist harmlos. Häufige Schwindelarten des Kindesalters sind:
- Schwindelmigräne
- psychosomatischer Schwindel
- kreislaufbedingter Schwindel
- Reisekrankheit
- Höhenschwindel
Studien zeigen, dass sich rund 50 % aller Migräne-Diagnosen bei Kindern auf eine Migräne mit vestibulärer Aura beziehen. Das unterstrich Dr. med. Lukas Grän in seinem wissenschaftlichen Vortrag im HNO-Qualitätszirkel Chemnitz. Bei der Schwindelmigräne gesellen sich zum Kopfschmerz weitere Symptome hinzu, vor allem meist kurze Attacken in Form von Übelkeit, Ohrgeräuschen und Sehstörungen. In der Regel dauern solche Attacken nur wenige Minuten, in manchen Fällen halten sie aber auch Stunden oder sogar Tage an.
Diagnosekriterien der vestibulären Migräne (Barany-Society)
- A) Mindestens 5 Attacken mit vestibulären Symptomen von milder bis schwerer Intensität mit Dauer zwischen 5 Minuten und 72 Stunden
- B) Positive Anamnese für Migräne mit oder ohne Aura
- C) Ein oder mehr Migränesymptome bei 50 % der Schwindelepisoden
- Kopfschmerz mit mind. 2 Charakteristika:
- Einseitiges Auftreten
- Pulsierender Charakter
- mittlere bis schwere Schmerzintensität
- Photophobie oder Phonophobie
- Visuelle Aura
- Kopfschmerz mit mind. 2 Charakteristika:
- D) Die Symptomatik ist nicht besser durch andere Erkrankungen erklärbar