Stimmbandlähmung (Rekurrenzparese)

Die Rekurrensparese, auch bekannt als Stimmband- oder Stimmlippenlähmung, ist eine Erkrankung, die die Beweglichkeit der Stimmbänder stark einschränkt und dadurch die Stimme und Atmung beeinträchtigen kann. Sie tritt auf, wenn der Nervus laryngeus recurrens (rückläufiger Kehlkopfnerv, Stimmnerv), der für die Steuerung der Stimmbänder zuständig ist, geschädigt wird. Diese Lähmung führt dazu, dass die Stimmlippen nicht mehr richtig schließen können, was zu verschiedenen Beschwerden führt.

Beschwerden

Die Beschwerden hängen davon ab, ob eine einseitige oder beidseitige Lähmung vorliegt. Bei einer einseitigen Rekurrensparese steht meist die Heiserkeit im Vordergrund. Betroffene bemerken oft eine rauhe oder behauchte Stimme, eine eingeschränkte Stimmkraft und eine verkürzte Tonhaltedauer. Manche Patienten können ihre Stimme nicht laut genug einsetzen oder haben Schwierigkeiten, längere Gespräche zu führen. Zusätzlich kann es zu Schluckstörungen und gelegentlichem Verschlucken kommen. Bei einer beidseitigen Lähmung sind Atemprobleme besonders häufig, da die Stimmbänder die Atemwege teilweise blockieren können.

Ursachen

Die Ursachen für eine Rekurrensparese können vielfältig sein. Häufig entsteht die Lähmung nach operativen Eingriffen im Halsbereich, wie beispielsweise Schilddrüsenoperationen. Auch Eingriffe an der Halsschlagader, Herzoperationen oder Eingriffe an der Lunge können den Nervus laryngeus recurrens schädigen. Zusätzlich können Tumore, Lymphknotenvergrößerungen, Entzündungen oder Verletzungen im Hals- und Brustbereich zu einer Rekurrensparese führen. In manchen Fällen bleibt die genaue Ursache jedoch unklar.

Diagnostik

Die Diagnose einer Rekurrensparese beginnt mit einer gründlichen Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Mittels 
Videostroboskopie kann man die Beweglichkeit der Stimmbänder beurteilen und eine Lähmung feststellen. In manchen Fällen sind zusätzliche bildgebende Verfahren wie Sonographie oder Computertomographie (CT) notwendig, um die genaue Ursache der Nervenlähmung zu identifizieren. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um die bestmögliche Behandlung einzuleiten.

Behandlung

Die Behandlung der Rekurrensparese richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Lähmung. Bei leichten Fällen oder wenn eine spontane Besserung möglich ist, wird oft eine Stimmtherapie empfohlen. Diese hilft, die verbleibende Stimmfunktion bestmöglich zu nutzen und die Stimme zu kräftigen.

In schwereren Fällen oder wenn die Lähmung nicht von selbst zurückgeht, kommen operative Eingriffe in Frage. Eine bewährte Methode ist die Stimmlippen-Augmentation, bei der eine Substanz in die gelähmte Stimmlippe injiziert wird, um sie zur Mitte hin zu verlagern. Dies verbessert den Stimmlippenschluss und führt in der Regel zu einer deutlichen Verbesserung der Stimmqualität. Bei einer lang anhaltenden oder dauerhaften Lähmung kann auch eine Thyroplastik in Erwägung gezogen werden, bei der ein Implantat eingesetzt wird, um die Stimmlippen dauerhaft in die richtige Position zu bringen.

Fazit

Eine Rekurrensparese kann das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen, insbesondere wenn sie zu Stimm- und Atemproblemen führt. Dank moderner diagnostischer Verfahren und Behandlungsmethoden gibt es jedoch gute Chancen auf eine deutliche Besserung der Symptome. 

Wenn Sie Symptome einer Stimmbandlähmung bemerken, zögern Sie nicht, sich an einen unserer Spezialisten zu wenden.
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner