Schilddrüsen-Überfunktion (Hyperthyreose)

Die Schilddrüse beeinflusst einen Großteil der lebenswichtigen Stoffwechselprozesse im menschlichen Körper.

In ihr werden die Hormone Tetrajodthyronin (Thyroxin, T4 genannt) und Trijodthyronin (T3) gebildet und in den Blutkreislauf abgegeben. Bei einer Überfunktion werden die Hormone T4 und T3 über das erforderliche Maß hinaus produziert. Dadurch wird eine krankhafte Steigerung der Stoffwechselprozesse im ganzen Körper in Gang gesetzt. Vielfältige allgemeine Krankheitszeichen kennzeichnen eine Schilddrüsen-Überfunktion. Die Betroffenen klagen häufig über Gewichtsverlust trotz verstärktem Hungergefühl, Haarausfall, Schweißausbrüche, Herzklopfen, Durchfall, Nervosität und Wärmeempfindlichkeit.

Die Behandlung erfolgt in der Regel zunächst medikamentös, mittels Operation oder Radio-Jod-Therapie.

Eine Überfunktion kann verschiedene Ursachen haben. Die beiden häufigsten sind die immunbedingte Schilddrüsenüberfunktion (Immunhyperthyreose, z.B. Morbus Basedow) sowie die sogenannte Autonomie.

Die Immunhyperthyreose

wird durch eine Fehlsteuerung der körpereigenen Abwehrstoffe hervorgerufen. Die stimulierenden Schilddrüsen-Autoantikörper regen die Schilddrüsenzellen an, vermehrt Hormone zu bilden. Da die Schilddrüsenhormone ihrerseits auf die TSH-Ausschüttung hemmend wirken, kann eine Schilddrüsenüberfunktion anhand eines erniedrigten bzw. eines nicht messbar niedrigen TSH-Spiegels im Blut erkannt werden.

Die immunbedingte Überfunktion der Schilddrüse geht typischerweise mit einem Hervorquellen der Augäpfel und weiteren Veränderungen der Augen einhergehen, z.B. mit Lidödemen (Morbus Basedow). Auch kann typischerweise ein Unterschenkelödem (sog. prätibiales Myxödem) auftreten. Die Ursachen für das Entstehen dieser Autoimmunkrankheit sind unklar, als begünstigende Faktoren werden erbliche Anlagen, Rauchen und psychische Belastung angenommen.

Überfunktion durch Autonomien

Diese Krankheit entsteht durch autonome („unabhängige“) Zellen, die nicht mehr auf die entsprechenden Steuerungsmechanismen reagieren und dadurch verstärkt Schilddrüsenhormone ausschütten. Bei einer Autonomie sind eine oder mehrere abgrenzbare Regionen oder die gesamte Schilddrüse an einer TSH-unabhängigen übermäßigen Produktion von T3 und T4 beteiligt. Ein chronischer Jodmangel fördert die Entstehung von Autonomien.

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