Neugeborenen-Hörscreening

Hörscreening mit dem neuesten MB 11 BERAphone®

Das qualitätsgesicherte universelle Neugeborenen-Hörscreening (UNHS) dient der Früherkennung und frühzeitigen Behandlung angeborener Schwerhörigkeiten. Es ist möglich, bei Neugeborenen bereits ab dem 2. Lebenstag eine Schwerhörigkeit festzustellen.

Hören ist im 1. Lebensjahr von enormer Bedeutung. Eine zu spät erkannte Hörminderung führt zur Verzögerung der Sprachentwicklung und zu einer allgemeinen Entwicklungsverzögerung. Bis zu 4 von 1000 Kindern werden mit einer Schwerhörigkeit geboren. Vermindertes Hörvermögen fällt bei einem Teil dieser Kinder erst im Alter von 12 bis 18 Monaten auf, entweder im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen durch den Kinderarzt oder wenn das Kind weniger spricht als Gleichaltrige.

Als pädaudiologische Schwerpunktpraxis verfügt unsere Einrichtung über die notwendigen technischen und organisatorischen Voraussetzungen zur Zusammenarbeit mit der Trackingzentrale für das Neugeborenen-Hörscreening des Universitätsklinikums Dresden. Weitere Informationen finden Sie unter: uniklinikum-dresden.de

Wie wird das Neugeborenen- Hörscreening durchgeführt?

Das Hörvermögen eines Neugeborenen kann mit zwei Messverfahren überprüft werden:

Otoakustische Emssionen (OAE)

Bei der Ableitung von Otoakustischen Emissionen (OAE) wird dem Ohr ein Sondenton angeboten. Ein gesundes Ohr registriert diesen Ton und sendet als Antwort einen zweiten Ton. Ist dieser Ton vorhanden, funktionieren Mittelohr und Hörschnecke.

Automatisierte Hirnstammaudiometrie (AABR)

Bei der automatisierten Hirnstammaudiometrie (AABR) wird ein Sondenton angeboten: es wird die Reaktion des Gehirns auf den Sondenton gemessen. Dazu werden zuvor auf die Stirn, den Nacken und den Wangenknochen kleine Elektroden aufgeklebt oder die Messung erfolgt über die im Screeninggerät integrierten Elektroden. Ist diese Reaktion messbar, sind Mittelohr, Hörschnecke, Hörnerv und unterer Teil der Hörbahn funktionsfähig.

In der auf kindliche Hörstörungen spezialisierten Praxis von Dr. med. Woltersdorf kommt das MB 11 BERAphone® zum Einsatz, welches mit einem einzigartigen CE-Chip® ausgestattet ist.

Ist die Untersuchung belastend?

Beim Hörscreening wird für Ihr Kind eine dieser beiden Messmethoden eingesetzt. Die Untersuchung ist am einfachsten durchzuführen, wenn das Baby getrunken hat und schläft. Sie dauert wenige Minuten und ist für Ihr Baby völlig schmerzlos und in keiner Weise belastend.

Was bedeutet ein auffälliges Hörscreening?

Es bedeutet nicht, dass Ihr Kind schwerhörig ist. Ein kontrollbedürftiges Ergebnis im Neugeborenenhörscreening ist noch keine abschließende ärztliche Diagnose. Nur wenige der im Hörscreening auffälligen Kinder haben wirklich eine Hörbeeinträchtigung. Ist das Ergebnis des Hörscreenings auffällig, muss das Kind noch einmal kontrolliert werden. Das gilt auch dann, wenn der Test nicht aussagekräftig genug war. Reste vom Fruchtwasser im Gehörgang beispielsweise können die Weiterleitung des Schalls leicht beeinträchtigen.

Halten Sie Ihr Kind vor der Kontrolluntersuchung möglichst wach. Stillen oder füttern Sie es erst bei der Ankunft in unserer Praxis, damit es zur Untersuchung schläft. Vergessen Sie Ihr gelbes Untersuchungsheft nicht. Wenn Sie Fragen haben, können Sie sich gern an das Praxispersonal wenden.

Die phoniatrisch pädaudiologische Praxis Dr. med. Woltersdorf ist Nachuntersuchungsstelle (Follow-up) bei auffälligen Ergebnis des Hörscreenings in der Geburtsklinik.

Beim Follow-up der Stufe 2 (also Bestätigung des auffälligen Hörscreening-Ergebnisses) ist eine ausführliche, pädaudiologische Differentialdiagnostik notwendig. Hier wird die sichere Diagnose über die Art sowie den Grad einer möglichen Schwerhörigkeit gestellt und damit die entscheidende Grundlage für die weiteren Behandlungsschritte gelegt.

Von großer Bedeutung ist die ständige Qualitätskontrolle und Qualitätssicherung des Neugeborenen-Hörscreenings und die kontinuierliche Schulung des screenenden Fachpersonals sowie die Auswahl der Messgeräte und -verfahren und der Organisationsablauf der Bestätigungsdiagnostik. Nur so kann sichergestellt werden, dass mit einer hohen Sensitivität und Spezifität die von Geburt an schwerhörigen Kinder erkannt und eine frühzeitige Therapie und Rehabilitation begonnen werden kann.

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