Nasenbluten (Epistaxis)

Nasenbluten ist nicht immer harmlos

Epistaxis (von griech. epistaxo: tropfen) ist der Fachausdruck für Nasenbluten. Nasenbluten kann die verschiedensten Ursachen haben. Am häufigsten tritt das Nasenbluten an der Nasenscheidewand auf. In diesem empfindlichen Bereich liegen die Gefäße dicht unter der Schleimhautoberfläche und sind besonderen Belastungen – auch mechanischer Art – ausgesetzt. Man nennt diesen vorderen Nasenbereich auch den „Wetterwinkel“ der Nase. Hier trifft der erste Luftstrom auf die Schleimhaut der Nase. Die mechanische Belastung führt oft zu einer trockenen Schleimhaut und auch zu Borkenbildungen.

Es wird empfohlen – auch beim „harmlosen“ Nasenbluten – eine genaue Diagnostik und Behandlung beim HNO-Facharzt durchführen zu lassen.

Ursachen für Nasenbluten

  • Erkältung / allergiebedingter Schnupfen
  • Loch in der Nasenscheidewand (zum Beispiel durch Kontakt mit Drogen wie Kokain)
  • Rhinitis sicca: krankhaft verminderte Bildung von Nasensekret lässt die Nasenschleimhaut extrem austrocknen
  • blutender Polyp: gutartige Schleimhautwucherung an der Nasenscheidewand (Morbus Osler)
  • gut- oder bösartige Tumore (sehr selten)
  • Nasenfraktur

Nasenbluten als Symptom einer Erkrankung (systemische Ursache)

  • Bluthochdruck
  • Blutgerinnungsstörung: erhöhte Blutungsneigung
  • Arteriosklerose: Gefäßverkalkung
  • Wegener Granulomatose: Erkrankungen, bei denen das körpereigene Abwehrsystem die Blutgefäße angreift
  • blutverdünnende Medikamente
  • Schwangerschaft: Lockerung und Dehnung des Bindegewebes und der Gefäße

Mögliche Ursachen für Nasenbluten bei Kindern

  • Schnupfen (Rhinitis): das Naseputzen bei erkältungsbedingtem Schnupfen führt bei Kindern schnell zu Nasenbluten.
  • Verletzung der Schleimhaut durch Fremdkörper: Kinder schieben sich manchmal Gegenstände wie Knöpfe, Murmeln oder Erbsen in die Nase. Aber auch der eigene Finger kann die Nasenschleimhaut verletzen.
  • Gewalteinwirkungen von außen / Traumata: da Kinder einen erhöhten Spiel- und Bewegungsdrang haben, sind Unfälle häufiger für Nasenbluten verantwortlich als bei Erwachsenen.
  • Wachstumsschübe: bei Wachstumsschüben sind die ohnehin schon empfindlichen Blutgefäße in der Nase noch verletzlicher und reißen schneller.
Haben Kinder Nasenbluten, ist es wichtig, ihnen die Angst zu nehmen. Erklären Sie ihrem Kind, dass es den Kopf nach vorne beugen und die Nasenflügel zudrücken soll!

Diagnostik

Die Blutungsquelle finden: Dazu weitet Dr. Woltersdorf mit einem Spreizinstrument (Rhinoskop) vorsichtig das Nasenloch beim sitzenden Patienten und leuchtet mit einer Lichtquelle die Nase aus. Danach folgt die Untersuchung mit dem Nasenendoskop. Hierbei kommen hochauflösende dünne, starre oder flexible optische Geräte zum Einsatz. Wenn die Blutungsursache unklar bleibt, schließt sich eine genauere Diagnostik an, etwa: Bluttests, Allergiediagnostik und bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonographie). Im Einzelfall erlauben eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) eine genauere Beurteilung.

Therapie

  • Abschwellende Nasensprays: Das Arzneimittel bewirkt ein Zusammenziehen der Gefäße, welches das Nasenbluten stoppen kann.
  • Kommt das Blut aus dem vorderen Abschnitt der Nase, kann die Stelle mit Silbernitrat verätzt oder mit einem Laser verödet werden.
  • Lässt sich die Blutung durch die vorangestellten Maßnahmen nicht eindämmen, sollte eine Tamponade gelegt werden.
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