Down-Syndrom (Trisomie 21)

In der Bundesrepublik leben etwa 40.000 Menschen mit Down-Syndrom. Es handelt sich um eine Trisomie des Chromosoms 21, d.h. das Chromosom 21 ist dreifach statt zweifach vorhanden. Wenn dies nur in einem Teil der Körperzellen und nicht in allen der Fall ist, spricht man von einer „Mosaik-Trisomie 21“. Die Symptome sind dann meist nicht so stark ausgeprägt.

Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Kinder mit Trisomie 21 haben typische äußerliche Merkmale. Sie sind kleinwüchsig, die Muskeln bleiben schwach entwickelt und das Bindegewebe ist locker, so dass sich u.a. die Gelenke überstrecken lassen. Zudem haben sie ein rundes Gesicht und meistens leicht schräg aufwärts gestellte Augen. Typisch für die Trisomie 21 sind auch der schmale, hohe und spitze Gaumen und eine zu große Zunge, die häufig aus dem Mund ragt.

Kinder mit Down-Syndrom haben häufig starke mundmotorische Entwicklungsstörungen, meist im Rahmen einer zentralen Lähmung (sog. infantile Zerebralparese). Im Mundbereich äußert sich dies durch Speichelfluß („Sabbern“), Trinkschwäche, kraftloses Beißen und Kauen.
Dies sollte frühzeitig durch eine Trink- und Esstherapie oder eine orofaziale Regulationstherapie behandelt werden. Hier arbeitet das Team von Dr. med. Woltersdorf eng mit Frau Winkler, Logopädin im Sozialpädagogischen Zentrum Chemnitz zusammen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine spezielle Mundplatte anzufertigen (Stimulation nach Castillo-Morales). Sprechen Sie bitte mit uns darüber, ob eine solche Behandlung bei Ihrem Kind sinnvoll ist.

Bevor die Kinder sprechen lernen ist die Gebärdensprache bzw. die Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK) eine Möglichkeit, um miteinander zu kommunizieren. 75 % der Kinder mit Down-Syndrom leiden unter einer leichten oder mittelgradigen Schwerhörigkeit. Diese Schwerhörigkeit wird häufig erst im Schulalter entdeckt und stellt für die kindliche Entwicklung eine zusätzliche erschwerende Bedingung dar.

Kinder mit Down-Syndrom haben wechselnde Mittelohrschwerhörigkeiten und Paukenergüsse. Die Paukenergüsse sind manchmal permanent vorhanden, manchmal nur für einige Wochen oder auch nur Tage. Trotzdem wird die Sprachentwicklung erheblich gestört, weil die Kontinuität des normalen Hörens unterbrochen wird und die betroffenen Kinder die zu erlernende Sprache immer anders wahrnehmen. Deshalb sollte man diese Schwerhörigkeiten nachhaltig beseitigen, meist mit einer Entfernung der Rachenmandel (Adenotomie). Da viele Kinder wegen der gleichzeitigen Störung der Mundmotorik auch nach Adenotomie weiterhin Paukenergüsse bekommen, sollte man den Eingriff gleich mit Einlage von Dauerpaukenröhrchen planen!

Wenn das Hörvermögen optimiert ist, können sich viele Kinder mit Down-Syndrom erstaunlich gut entwickeln!
Mehr Informationen: Rehabilitation hörgeschädigter Kinder

Wir prüfen und erkennen frühzeitig eine mögliche Hörbeeinträchtigung bei Ihrem Kind und bieten die richtige Lösung. Unsere Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Down-Syndrom und unser Know-how sind beste Voraussetzungen für eine individuelle und professionelle Betreuung.
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