Wiederholungen, Pausen, Füllwörter – Wenn ein Kind ab und zu beim Sprechen ins Stocken gerät, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Unter 5 % Prozent der Kinder stottern wirklich. Bleibt Ihr Kind mitten im Satz stecken und wiederholt einzelne Laute oder Silben, ist es deswegen nicht gleich ein Stotterer. Viele Wiederholungen, Pausen oder Füllwörter sind daher nicht unbedingt Grund zur Panik. Bei weit über der Hälfte der Betroffenen bildet sich das Stottern bis zur Pubertät spontan zurück. Falsche Reaktionen der Umwelt können zu einer Verschärfung der Situation führen.
Der entscheidende Unterschied zum „echten“ Stottern besteht unter anderem in der mit dem Sprechen verbundenen Begleitsymptomatik. Denn Stotterer reagieren auf ihre Redeflussstörung häufig mit Ankämpf- und Vermeidungsverhalten. Als Ausdruck der Anstrengung, die sie beim Herausbringen von Wörtern empfinden, wird die Sprache beispielsweise durch Grimassen oder Kopf- und Armbewegungen begleitet. Darüber hinaus vermeiden Stotterer generell Situationen, in denen sie sprechen müssen.
Wie reagieren Eltern richtig?
Eltern, deren Kind beim Erzählen oft ins Stocken gerät und lange Sprechpausen macht, sollten es nicht durch unangebrachte Reaktionen, wie etwa Ermahnungen zum langsamen Sprechen, unter Druck setzten. Die an sich sprechfreudigen Kinder werden dadurch erst auf ihr Problem aufmerksam gemacht. Sie entwickeln dann in Folge des erzeugten Störungsbewusstseins immer mehr Angst vor dem Sprechen.
Wann wird es Zeit für professionelle Hilfe?
Wenn ein Kind nicht mehr gerne spricht und Redeunflüssigkeiten, die von Vermeide- oder Ankämpfreaktionen begleitet werden, charakteristisch für die Sprache des Kindes sind, sollten die Eltern unbedingt ärztliche Hilfe suchen.
Im Diagnostik- und Therapiezentrum für Phoniatrie/Pädaudiologie (DTPP) entscheiden Dr. med. Woltersdorf & Coll. gemeinsam mit den Logopäden kompetent über therapeutische Maßnahmen.
Auch Eltern, die unsicher über die Sprachkompetenz ihres Kindes sind, können natürlich gerne zu uns kommen.
Ein spezieller Anamnesefragebogen über die Stottensymtomatik hilft uns bei der Therapieentscheidung.
Was bringt die Therapie?
Mit Hilfe einer entsprechenden Therapie lernen betroffene Kinder auf spielerische Weise, mit dem Stottern in einer konkreten Situation besser umzugehen. Wichtig dafür ist ein offener Umgang mit dem Stottern und der dadurch entstandenen negativen Gefühlssituation. Denn gerade Angst und Scham führen Stotterer häufig in einen Teufelskreis. Diesen zu durchbrechen, ist das Ziel einer Therapie. Betroffene Kinder sollen lernen, angstfrei mit den Redeunflüssigkeiten umzugehen.