Vermeiden Sie Händeschütteln aus Angst vor schweißnassen Händen? Sind Sie durch ständiges Schwitzen in der Ausübung privater oder beruflicher Aktivitäten eingeschränkt? Vielleicht leiden Sie an einer Hyperhidrose wie ca. 2 % der gesamten Bevölkerung. Der Übergang vom starken zu krankhaften Schwitzen ist fließend. Das vermehrte Schwitzen, die Hyperhidrose, stellt für die Betroffenen ein großes Problem dar, welches erhebliche Einschränkungen im sozialen Umfeld mit sich bringt.
Ursachen und Diagnostik
Die Aufgabe der ekkrinen Schweißdrüsen im Bereich der Achseln besteht in der Wärmeregulation, um eine gleichbleibende Körperkerntemperatur aufrecht zu erhalten. Apokrine Schweißdrüsen sind Duftdrüsen, die ein visköses Sekret sezernieren, das für den unangenehmen Geruch verantwortlich ist.
Mit dem Jod-Stärke-Test nach Minor kann verstärkte Schweißproduktion lokalisiert und mit Hilfe der Gravimetrie quantifiziert werden.
Therapieoptionen
Aufgrund von zu erwartenden Nebenwirkungen und Komplikationen werden operativen Verfahren, wie der endoskopischen Sympathektomie oder der axillären Kürettage, bei der die Schweißdrüsen entfernt werden, sehr zurückhaltend angewandt.
Neben konservativen Maßnahmen wie z.B. der topische Gebrauch von Aluminiumsalzen oder die medikamentöse Behandlung mit anticholinergen Medikamenten (z.B. Menthantheliniumbromid) ist die Behandlung mit Botulinumtoxin die wirkungsvollste nichtoperative Therapie der fokalen Hyperhidrose. Das Botulinumtoxin wird intradermal injiziert und inhibiert die Freisetzung von Acetylcholin aus den sudomotorischen Synapsen. Die Dauer der Wirksamkeit liegt zwischen 4 und 7 Monaten, bis es zu einer Neuaussprossung von sudomotorischen Nervenfasern kommt.
Die Zulassung zur Behandlung der axillären Hyperhidrose liegt in Deutschland vor. Gesetzlich Krankenversicherte unterstützen wir gerne bei der Klärung der Kostenübernahme durch ihre Krankenkasse.