Frühkindliche Reflexe sind genetisch festgelegte Bewegungsmuster und ein wesentlicher Bestandteil der frühkindlichen Entwicklung. Bereits im Mutterleib lösen sie die ersten Bewegungen des Embryos aus, unterstützen die Muskel- und Nervenentwicklung, den Aufrichtungsprozess und vieles mehr. In den ersten drei Lebensjahren werden Reflexbewegungen zunehmend gehemmt und durch Willkürmotorik abgelöst. Geschieht dieser Ablöseprozess nicht oder nur unvollständig, bleiben reflexartige Restmuskelbewegungen aktiv, welche die nachfolgende Entwicklung der Bewegung, der Augenmuskulatur, der Augen-Hand-Koordination, der Lateralisierung und der Wahrnehmungsfähigkeit stark beeinträchtigen. Diese sogenannte neuromotorische Unreife kann zu Entwicklungsverzögerungen führen.